Schon ab Mitte des 9. Jahrhunderts war das Gebiet rund um die antike Peterskirche eine Zitadelle. Die sogenannte “Città leonina” wurde von die durch Leo IV. (847-855) errichteten Mauern befestigt. Zwischen Ende des 13. Jahrhunderts und den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts waren einige Gebäude um den sogenannten “Papageienhof” herum errichtet worden: sie formten den ersten Kern der Vatikanpaläste.
Nach Ende des Exils in Avignon (1309-1377) muss man bis Ende des 15. Jahrhunderts auf die Verwirklichung neuer Bauwerke warten, wie die Paläste des Sixtus IV. (1471-1484) mit der Sixtinischen Kapelle, die von diesem Papst ihren Namen erhielt. Darüber hinaus entstanden 300 Meter nördlich der vatikanischen Basilika die Paläste des Innozenz VIII. (1484-1492). Julius II. (1503-1513) und seinem Architekten Donato Bramante verdanken wir die Idee, die zwei Zentren der von seinen Vorgängern erbauten Paläste mit zwei Längskörpern zu verbinden.
Diese umschließen den grandiosen Hof, der in drei Ebenen unterteilt ist. Die Päpste des 16. und 17. Jahrhunderts führten die Vergrößerung der Vatikanpaläste fort. Im Besonderen verdankt man Papst Sixtus V. (1585-1590) das Gebäude des heutigen Papstsitzes. Von hier aus zeigt sich der Papst jeden Sonntag um 12 Uhr Mittag am Fenster (zweites Fenster rechts im dritten Stock), um die auf dem Platz versammelte Menge zu segnen. Papst Franziskus wird dort einziehen.