Reformatorische Klänge werden Anfang April in Rom zu hören sein. Vom 6. bis 9. April wird der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, Rom besuchen. Anlass ist ein lange verabredetes Konzert, das die EKD der Deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl zum Geschenk macht. Am Sonntag, 7. April, ist Nikolaus Schneider zu Gast in der deutschsprachigen Evangelisch-Lutherischen Christusgemeinde (Via Toscana 7, 00187 Rom) und wird im Gottesdienst um 10 Uhr die Predigt halten. Bereits am Samstagabend steht ein Besuch der Gemeinschaft Sant'Egidio auf dem Programm. Am Montag 9. April trifft Nikolaus Schneider Franziskus. Er wird dem Papst zu seiner Wahl gratulieren und mit ihm über Fragen der Ökumene sprechen, sagte Schneider. Ein Thema könnte auch das Reformationsgedenken im Jahr 2017 sein, so der Ratsvorsitzende weiter. Es sei nach wie vor offen, wie „wir uns dazu als Gemeinschaft verhalten“. Es ist die erste Privataudienz für einen Deutschen bei dem neugewählten Papst.
Im Vatikan wird Nikolaus Schneider außerdem am Montag mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurt Kardinal Koch, sowie mit Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, zusammenkommen. Am Montagnachmittag findet eine Begegnung mit Vertretern der Waldenser (Chiesa Evangelica Valdese) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) statt, bei der die gemeinsame Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 im Mittelpunkt steht. Ab 18 Uhr erklingen Am Montag Melodien und Texte von Martin Luther und Paul Gerhardt, aber auch von modernen Komponisten, vorgetragen vom Vokalquintett "Thios Omilos" in den Räumen der Botschaft. Es sei ein schöner Zufall, dass das Konzert, das einen "Nachklang" zum Themenjahr "Reformation und Musik 2012" bilde, in diesem Frühjahr stattfinde, sagte Nikolaus Schneider im Vorfeld der Reise: "Die vergangenen Wochen waren in Rom ja durchaus aufregend. Ich bin gespannt auf alle Gespräche und Begegnungen im Vatikan und darüber hinaus."