Bei seiner Generalaudienz am 17. April setzte Franziskus auf dem Petersplatz die Katechesreihe über das Glaubensbekenntnis fort. Er sprach über den Abschnitt "aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters". Wie üblich in italienischer Sprache gedachte der Papst Franziskus der Opfer des neuen Erdbebens in Iran. Franziskus sagte sinngemäß: "Ich habe mit Trauer von dem schweren Erdbeben erfahren, das die Bevölkerung Irans und Pakistans getroffen und Tod, Leiden und Zerstörung mit sich gebracht hat. Ich bete zu Gott für die Opfer und für alle, die trauern und leiden. Ich möchte die iranische und pakistanische Bevölkerung meiner Nähe versichern. Danke."
Nach der Katechese von Papst Franziskus verlas ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats folgende Zusammenfassung: "Liebe Brüder und Schwestern! Heute wollen über den Satz im Großen Glaubensbekenntnis nachdenken, in dem es heißt: Jesus Christus ist »aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters«. Das Leben Jesu kulminiert in der Himmelfahrt, bei der er von dieser Welt zum Vater geht. Der Weg in die Herrlichkeit des Vaters führt Jesus allerdings über das Kreuz, über den Gehorsam gegenüber dem Plan Gottes, der den Menschen die Liebe des Schöpfers offenbart. Auch für uns Christen ist klar, dass wir nur dann in die Herrlichkeit Gottes eintreten können, wenn wir uns in der täglichen Treue zum Herrn und zu seinem Willen bewähren. Und dies bedeutet auch Opfer zu bringen, eigene Pläne und Vorstellungen aufzugeben.
Zwei Aspekte werden aus dem Himmelfahrtsbericht deutlich; erstens vollzieht Jesus hier eine priesterliche Geste, er segnet. In Christus, dem wahren Gott und wahren Menschen, wird unser Menschsein zu Gott getragen. Jesus ist am Gipfel angekommen und er zieht uns hoch, wenn wir uns an ihn binden und ihm unser Leben anvertrauen. Der zweite Aspekt besteht in der Freude, die die Jünger nach der Himmelfahrt verspüren. Die Freude ist angesichts der Trennung eigentlich paradox. Aber mit den Augen des Glaubens verstehen die Jünger, dass Jesus jetzt auf tiefere Weise immer bei ihnen bleibt. Betrachten wir das Geheimnis der Herrschaft Jesu, um von ihm die Kraft zu erhalten, das Evangelium in unserem Alltag zu bezeugen. Er ist auf eine neue Weise lebendig in unserer Mitte. Er ist nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. Die Gegenwart Christi durchdringt Zeiten und Räume. Er bleibt jedem von uns nahe. In der Gemeinschaft mit ihm und mit den Brüdern und Schwestern vermögen wir den Glauben täglich zu leben und die Herrschaft der Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen."
Franziskus wandte sich danach an die Pilger aus dem Deutschsprachigen Raum. Der Gruß wurde in deutscher Übersetzung vom Sprecher gelesen:
"Von Herzen grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache, insbesondere die Marianische Männerkongregation Regensburg. Christus hat uns den Zugang zum Vater erschlossen. Vertrauen wir uns ihm an, vergessen wir seine großherzige Gegenwart in unserem Alltag nicht. Lassen wir uns von seiner Liebe erneuern. Euch allen wünsche ich eine frohe Osterzeit!"