Favorit als Nachfolger von Benedikt XVI ist auch Marc Ouellet. Nach den Quoten der Buchmacher ist der Kanadier klarer Favorit. er sagte aber, "Papst zu werden wäre ein Albtraum". Der 68-jährige ist als Leiter der Bischofskongregation so etwas wie der Personalchef im Vatikan. Marc Ouellet, Sohn einer Familie mit acht Kindern, besuchte das Berthier College (1958-1959) und studierte Philosophie an der École Normale of Amos (1959-1964) und Pädagogik an der Universität Laval (1964) sowie Katholische Theologie an dem Grossen Priesterseminar von Montréal (1964/68) und der Universität Montreal. Am 25. Mai 1968 empfing er durch Gaston Hains das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend wirkte er zwei Jahre lang in der Gemeindeseelsorge und war Kurat in der Pfarre Saint-Sauveur in Val-d'Or.
Nach einer Sprachausbildung in Spanisch lehrte er von 1970 bis 1971 Philosophie am Großen Seminar von Bogotá, Kolumbien, das von der Priestergemeinschaft von Saint-Sulpice geleitet wurde. 1972 trat er der den Sulpizianern bei. In Rom absolvierte er 1974 ein philosophisches Lizentiat an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin und an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. 1974 wurde er Professor am Großen Seminar von Manizales in Kolumbien, ab 1976 am Grand Séminaire de Montréal. 1978 kehrte er nach Rom zurück und wurde 1983 im Fachbereich Dogmatik an der Päpstlichen Universität Gregoriana promoviert. Nach einer Sprachausbildung in Deutsch in Passau wurde er Professor am Großen Seminar von Cali in Kolumbien. Von 1984 bis 1989 war er Rektor des Priesterseminars von Manizales in Kolumbien. 1989 wurde er Rektor an der Grand Séminaire de Montréal, und dann im Jahre 1994 Rektor des St. Joseph Priesterseminars in Edmonton und lehrte 1996/97 am Newman Theological College in Edmonton.[1] Von 1992 bis 2002 war Marc Ouellet Großprior der Statthalterei Kanada-Quebec des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Von 1996 bis 2002 hatte er den Lehrstuhl für Dogmatische Theologie am Päpstlichen Institut „Johannes Paul II.“ für Studien zu Ehe und Familie der Lateranuniversität in Rom inne, an der er 1997 zum Titualarprofessor ernannt wurde. Von 1995 bis 2000 war er Konsultor der Kongregation für den Klerus und 1996 Konsultor des Generalkapitels der Sulpizianer. Am 3. März 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Acropolis sowie zum Sekretär des Päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen und spendete ihm am 3. März 2001 im Petersdom die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren die Kurienkardinäle Angelo Sodano und Giovanni Battista Re. Sein bischöflicher Wahlspruch ist Ut unum sint. Ein Jahr später folgte durch Johannes Paul II. die Ernennung zum Erzbischof von Québec. Am 21. Oktober 2003 nahm ihn Papst Johannes Paul II. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria in Traspontina in das Kardinalskollegium auf.
Papst Benedikt XVI. berief ihn zudem für die XII. ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die vom 5. bis zum 26. Oktober 2008 in Rom tagte, zum Generalrelator. Am 30. Juni 2010 berief ihn Benedikt XVI. zum Kardinalpräfekten der Kongregation für die Bischöfe und zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Am 13. April 2012 leitete er als Sondergesandter des Papstes den Eröffnungsgottesdienst zur Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier. Kardinal Ouellet gilt vor dem Konklave 2013 als papabile, da er durch seine frühere Tätigkeit in Südamerika die Stimmen aller amerikanischen Kardinäle auf sich vereinen könnte.