Kardinal George Pell - Erzbischof von Sydney

Favorit als Nachfolger von Benedikt XVI ist auch der Australier George Pell. Für Andreas Englisch ist der 72-jährige Erzbischof von Sydney der Geheimfavorit. George Pell besuchte auf Wunsch seiner Mutter als Kind katholische Schulen, obwohl sein Vater Protestant war. Die Chance, professioneller Australian-Football-Spieler zu werden, gab er zugunsten des Priesterberufs auf. Er studierte zunächst in der Nähe von Melbourne, später in Rom, wo er am 16. Dezember 1966 im Petersdom zum Priester geweiht wurde und im darauffolgenden Jahr sein Diplom in Theologie erhielt. 1971 promovierte er in Kirchengeschichte an der Universität Oxford.




Zunächst arbeitete George Pell in Gemeinden um Melbourne als Assistenzpriester. 1987 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof der Erzdiözese Melbourne und Titularbischof von Scala ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 21. Mai 1987 der damalige Erzbischof von Melbourne, Thomas Francis Little. Nach dessen Resignation wurde er 1996 sein Nachfolger als Erzbischof von Melbourne. Im März 2001 schließlich wurde er Erzbischof von Sydney. Pell arbeitete viel in der Nähe des Papstes, beispielsweise gehörte er von 1990 bis 2000 der Glaubenskongregation an.

Im Konsistorium am 21. Oktober 2003 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal mit der Titelkirche Santa Maria Domenica Mazzarello ernannt. Diese Kirche wurde erst für seine Kardinalskreierung zur Titelkirche erhoben. Im Jahr 2008 warfen ihm mehrere Opfer sexuellen Missbrauchs vor, ihre Fälle vertuscht zu haben. Pell richtete eine Kommission zur Überprüfung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe ein.

Papst Benedikt XVI. berief ihn für die XII. ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die vom 5. bis zum 26. Oktober 2008 in Rom tagte, zum delegierten Präsidenten. George Pell ist Großprior der Ordensprovinz Australien-New South Wales des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem