Der neue Papst ist gewählt - Fanziskus - Jorge Mario Berglio

Nach der Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Papst Johannes Paul II. im Januar 2005 wurde Ratzinger in der Presse immer wieder als dessen möglicher Nachfolger gehandelt. Die Wahl galt als offen: In den Wahlen zuvor wurden die papabile selten zum Papst gewählt, jedoch wurden Ratzinger große Chancen als Übergangspapst nach dem vorangegangenen langen Pontifikat eingeräumt. Im Vorfeld des Konklaves galt er als einer der einflussreichsten Kardinäle und sowohl als Papstanwärter als auch als Papstmacher. Kurz vor Beginn des Konklaves wurde er schließlich zu den aussichtsreicheren Favoriten auf die Papst-Nachfolge gezählt.





Am Nachmittag des 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger im Konklave zum 265. Papst und somit zum 264. Nachfolger des hl. Petrus gewählt. Er gab sich den Papstnamen Benedikt XVI. Nach eigener Aussage gab er sich den Namen im Gedenken an den Ordensgründer Benedikt von Nursia, Patron Europas, aber auch an seinen Namensvorgänger Benedikt XV. der als „Friedenspapst“ bezeichnet wurde, obwohl seiner Friedensinitiative bei den Krieg führenden Parteien des Ersten Weltkrieges kein Erfolg beschieden war.


Drei Tage vor seiner Wahl zum Papst wurde Joseph Kardinal Ratzinger 78 Jahre alt und ist damit der älteste gewählte Kandidat seit Clemens XII. Er diente mit fast 28 Jahren als Kardinal länger als jeder andere Papst vor ihm seit Benedikt XIII. Er ist der dritte Papst in Folge, der von Paul VI. zum Kardinal erhoben wurde. Als erster deutscher Papst seit Hadrian VI. wurde seine Wahl besonders in Deutschland begrüßt – so verkündete die BILD-Zeitung stolz: „Wir sind Papst!“