Angelo Bagnasco - Der neue Papst ?

Favorit als Nachfolger von Benedikt XVI ist auch der Italiener Angelo Bagnasco. Der Erzbischof von Genua kann sich berechtigte Hoffnungen machen, neues Oberhaupt der römisch-katholischen Kirchen zu werden. Der 70-Jährige leitet die italienische Bischofskonferenz und ist damit ebenfalls ein großer Machtfaktor unter den italienischen Katholiken.


 

 
Angelo Bagnasco wurde am 14. Januar 1943 in Pontevico als zweites Kind des Fabrikarbeiters Alfredo Bagnasco und dessen Frau Rosa in Pontevico geboren. Nach dem Umzug der Familie nach Genua besuchte er dort das Gymnasium und das klassische Lyzeum. Anschließend besuchte er das Erzbischöfliche Priesterseminar in Genua und empfing am 29. Juni 1966 im Lorenzdom von Genua durch Giuseppe Kardinal Siri das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend war er bis 1985 Pfarrvikar der Pfarrei San Pietro e Santa Teresa del Bambino Gesù in Genua. Währenddessen absolvierte er sein Diplom in Philosophie an der Universität Genua und wurde 1980 Dozent für Metaphysik und zeitgenössischen Atheismus am Genueser Standort der Theologischen Fakultät von Norditalien. Diesen Lehrauftrag hatte er bis 1998 inne. Darüber hinaus war er von 1980 bis 1995 Diözesanassistent bei der Föderation katholischer italienischer Universitäten (Federazione Universitari Cattolici Italiani). Weiterhin war er von 1985 bis 1996 Leiter des Katechetischen Büros der Erzdiözese Genua und Liguriens sowie regionaler Beauftragter für die Schulpastoral und von 1986 bis 1994 Präsident und Dozent am Istituto Superiore di Scienze Religiose di Genova. Am 27. April 1987 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel „Kaplan Seiner Heiligkeit“. Von 1990 bis 1996 war Bagnasco Direktor des Bildungsbüros des Erzbistums Genua, das die Aus- und Weiterbildung von Religionslehrern koordiniert, und von 1993 bis 1996 Direktor des diözesanen Werkes Apostolato Liturgico.

1995 wurde 
Angelo Bagnasco zudem Bischofsvikar und Spiritual des erzbischöflichen Priesterseminars in Genua. Johannes Paul II. ernannte ihn am 3. Januar 1998 zum Bischof von Pesaro. Die Bischofsweihe spendete ihm der kurz darauf zum Kardinal ernannte Genoveser Erzbischof Dionigi Tettamanzi am 7. Februar 1998. Mit der Erhebung der Diözese Pesaro zum Erzbistum im Zuge der Neustrukturierung der italienischen Bistümer wurde Bagnasco am 11. März zu deren erstem Erzbischof erhoben. Am 20. Juni ernannte ihn Johannes Paul II. zum Militärerzbischof von Italien. Papst Benedikt XVI. berief Angelo Bagnasco am 29. August 2006 zum Nachfolger von Tarcisio Kardinal Bertone als Erzbischof von Genua, nachdem dieser mit Wirkung vom 15. September desselben Jahres das Amt des Kardinalstaatssekretärs an der römischen Kurie übernommen hatte. Die offizielle Amtseinführung Bagnascos war kurz darauf am 24. September 2006.
2007 ernannte ihn Benedikt XVI. als Nachfolger von Camillo Kardinal Ruini zum Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz. Ebenfalls 2007 nahm ihn Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Gran Madre di Dio in das Kardinalskollegium auf. Angelo Bagnasco ist Favorit als Nachfolger von Benedikt XVI.